Geschichte des Waschens - die Entwicklung wird chemisch

Der Name Tenside für grenzflächenaktive Substanzen wurde 1964 von dem Chemiker Götte vorgeschlagen, der bei der Firma Henkel arbeitete.

In den 1950er Jahren wurde die klassische Seife immer mehr durch das Tetrapropylenbenzolsulfonat (TPS) ersetzt, das auf petrochemischer Basis hergestellt wurde. Dies führte zur Schaumbildung und zur Sauerstoffarmut in den Gewässern, da TPS nur ungenügend abbaubar war. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die Verbreitung von Waschmaschinen in den Haushalten und dadurch, dass es unüblich wurde, die Wäsche an Großwäschereien zu geben. Eine allgemeine Überdosierung war die Folge. Bald trat aber die biologische Abbaubarkeit als ein neues Kriterium in den Vordergrund:

Am 5. September 1961 wurde das Detergentiengesetz[4] verabschiedet; in Kraft trat es Ende 1964. Dazu gehört die am 1. Dezember 1962 die Detergentienverordnung. Ab 1. Oktober 1964 sollten Wasch- und Reinigungsmittel nur Tenside enthalten dürfen, die zu mindestens 80 % biologisch abbaubar seien. Anstelle des schwer abbaubaren, verzweigten TPS wurden immer mehr lineare Alkylbenzolsulfonate (z.B. Natriumdodecylbenzolsulfonat) eingesetzt.

Um Tenside in ihrer Wirkung zu unterstützen, wurde zur Wasserenthärtung hauptsächlich Pentanatriumtriphosphat eingesetzt. In den letzten Jahren haben anorganische Ionenaustauscher, wie zum Beispiel Zeolith A, die eine Überdüngung der Gewässer durch Phosphate verhindern, Bedeutung erlangt. Es kamen weitere Substanzen hinzu, die die Waschwirkung verbesserten.

Mit der Erstfassung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG) aus dem Jahr 1987, der EU-Detergenzienverordnung aus 2005 und der Neufassung des WRMG von 2007 wurden die Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit von Tensiden weiter erhöht. Der Anteil an petrochemisch hergestellten Tensiden nahm ab und der Anteil an oleochemisch hergestellten Tensiden aus nachwachsenden Rohstoffen inzwischen auf 50 % zu.[5][6]

Zeittafel (20. Jahrhundert)

  • 1907 wurde in Deutschland das erste moderne Waschmittel mit Namen Persil von Henkel produziert.[7] Der Name setzte sich aus NatriumPERborat und SILikat zusammen.
  • 1932 erfand Heinrich Bertsch in Chemnitz das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt. Unter dem Namen Fewa ist es vor allen vielen ehemaligen DDR-Bürgern noch in Erinnerung.
  • 1960 wurden die biologisch leicht abbaubaren Tenside eingeführt, um die starke Schaumbildung in Flüssen und an Wehren zu vermindern.
  • 1968 begann die weitverbreitete Verwendung von Enzymen in Waschmitteln. Diese sorgen für den schnelleren Abbau von Eiweiß, Fett und Stärke.
  • 1986 entlasteten neue phosphatfreie Waschmittel die überdüngten Gewässer.
  • 1992 begann die Einführung von Color-Waschmitteln für bunte Wäsche. Diese enthalten keine Bleiche und vermindern die Farbübertragung zwischen den einzelnen Wäschestücken.
  • 1994 kamen neue Superkonzentrat-Waschmittel auf den Markt, von denen man nur die Hälfte der üblichen Dosierung benötigt. Auf diese Weise werden die Gewässer vor übermäßigen Mengen an Füllsalzen geschützt.


Quelle: Wikipedia 

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